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Komparsen bei den Dreharbeiten:

"Bis über beide Ohren verkabelt war die junge Dame, welche sich uns als Aufnahmeleiterin vorstellte und welche die Komparsenmannschaft im Gleichschritt ans Set schickte. Die Regieassistentin war sehr groß, schlank und dick eingepackt. Das war bei diesen Temperaturen auch erforderlich. Es war eisig kalt. Wir wurden von ihr hinter der glänzenden und präparierten Großraumlimousine platziert. Die Sitze waren herausgenommen worden, und die Windschutzscheibe befand sich nicht an ihrem Platz. Eine Kamera hatte man auf die Motorhaube montiert. Sie war auf die Frau gerichtet, die in einem violetten Kleid und einer Boa auf einem dicken Polster saß und eine Packung Pralinen in den Händen hielt. „Sie ist der Star“, rief die Regieassistentin in das Megaphone, „ihr seid die Fans und wollt Autogramme und gute Fotos.“ Die Kamera lief, und wir drängten uns dicht an dicht, baten um ein Autogramm und fotografierten drauf los. Die Szene war schnell gedreht und würde auf diese Weise unzählige Male wiederholt werden. „Danke, das war wirklich gut. Wir machen es aber noch einmal!“ rief die Regieassistentin, die mit einer stolzen Höhe und einer flachen Wollmütze aussah wie ein Hochhaus mit Landeplatz. Vor dem nächsten Umbau gab es die heiß ersehnte Abwechslung: das Essen."


(Auszug aus dem Buch „Die Ungepuderten“, Infos unter www.Komparsenbuch.de)